Vor vielen Jahren hatten sich ein paar Boxerverrückte in einem Forum getummelt, um Züngleinbilder aber auch Erziehungs- und Gesundheitstipps auszutauschen.
Aus dem Forum wurde eine WhatsApp Gruppe, da die Forenbetreiber eine andere Vorstellung von einem Internetforum hatten als die Mitglieder.
Und wie in jedem Forum fällt ja auch immer wieder der Satz „hach, wir müssen uns unbedingt einmal alle treffen.“
Bekanntlich bekommt man ja niemals „alle“ unter einen Hut, aber eine nicht kleine Gruppe hat es 2024 tatsächlich geschafft, sich in Mayen zu treffen und an dem Wochenende nach Vatertag ein Treffen zu veranstalten. Mayen legte die Latte damals äußerst hoch, ein schöner Platz, wahnsinnig nette Gastgeber und natürlich auch eine sensationelle Verpflegung wurden geboten.
Alle haben sich nach dem Wochenende auf „Mayen 2025“ gefreut, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt – also hat man sich an die nächstbesten gewandt, die mit ihren Hunden auf einen Hundeplatz gehen- an unsere Mareike und unseren Arndt.
Das Gelände wurde für tauglich befunden und somit stand für 2025 „Boxertreffen Fridingen“ auf dem Plan.
Freitag, 30.05.2025 – Anreisetag Teil 1
Offizieller Anreisetag…. oh, offizieller…
Daher
Donnerstag, 29.05.2025
Auf der Agenda stand:
„Die ersten Camper trudeln ein, werden aber gekonnt ignoriert. Heimlich werfen wir, falls benötigt, Verlängerungskabel über den Zaun zur Stromversorgung und die Spezialitätenkarte des örtlichen Italieners.“
Aus den ersten Campern wurden fast alle Camper, der örtliche Italiener wurde durch eine Schüssel Schweizer Wurschtsalat (der Vorstand besteht auf diese Schreibweise) ersetzt. Die 2,5kg der beliebten Mahlzeit waren ebenso lecker wie knapp, da am Ende statt der angemeldeten 9 Leute um die 16 an den Tischen saßen Überraschenderweise war der Spuk so gegen 21:00 Uhr relativ früh zu Ende, aber spezielle Hunde fordern eben auch am nächsten Morgen ihre spezielle Art von Aufmerksamkeit.
Freitag, 30.05.2025 – Anreisetag Teil 2
Nun, viel anzureisen gab es ja nicht mehr, die Meisten waren ja schon da.
Nach einem am Donnerstag noch kurzfristig organisierten Frühstück startete der Tag gemütlich mit weiterem Kaffee und Gesprächen auf der Terrasse. Die ersten Hundedates begeben sich auf den Platz zum Toben, es fanden sich auch einige Gassigänger zusammen.
Einen Monat vor dem Treffen sprachen die Wetterfrösche noch von Kälte und Niederschlag. Die Vorhersagen haben sich dann gebessert, je näher das Wochenende dann auch rückte. Wenige Tage zuvor verhieß die Wetterapp noch Sonne-Wolken-Mix und Temperaturen um die 20°C. Von Wollen war am Freitag keine Rede. Eigentlich stand noch ein wenig Training auf dem Plan, aber unter dem Terrassendach, auf das die Sonne niederbrannte, war man froh, wenn man sich nicht allzu sehr bewegen musste. Außerdem kamen dann gegen 14:00 Uhr – das Frühstück war noch nicht ganz verdaut – die Kuchen der fleißigen Vereinsmitglieder an, und es musste schon wieder gegessen werden. Somit hatte auch die Kaffeemaschine den ganzen Tag ausreichend zu tun.
Die einen fanden auf der Terrasse ein Schattenplätzchen, die anderen unter den Bäumen, auch die Bära wurde gerne für eine Erfrischung genutzt. Auf dem Platz hatten wir ein paar Geräte aufgebaut, die allerdings weder bei Mensch und erst recht nicht bei Tier auf allzu großes Interesse stießen. Einfach kein Boxerwetter….
Gegen 17:00 Uhr erschien dann eine große, tätowierte Gestalt, die Gespräche verstummten… „Der tut nix, der will nur grillen“ – Die Abendmannschaft, die uns am Grill unterstützte, traf zum einen pünktlich ein und zum anderen sofort die Vorbereitungen fürs Abendessen. Die Salatspenden der Vereinsmitglieder waren auch schon eingetroffen, und so konnte dann pünktlich zu Abend gegessen werden.
Dummerweise hatte nach dem Abendessen auch die Temperatur nachgelassen und so wurden einige doch noch genötigt, bei einem kleinen Hürdentraining die zuvor hart zu sich genommenen Kalorien zu verbrennen.
Es wurden dann auch noch ein paar weitere Geräte aufgebaut, damit man schon ein wenig üben konnte für den Samstag, denn da war ja auch noch Training mit Trixi angesagt.
Danach ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.
Samstag
Ach, die Geräte vom Vortag stehen ja noch auf dem Platz… den brauchen wir aber jetzt, also schnell alle Geräte weg. Das Zentralgestirn gab schon zu früher Morgenstunde alles, also wurden auch noch schnell unsere Pavillons zur Schattenerweiterung aufgebaut…. Und eine Zeitmessanlage. Unter den Gästen machte sich schon eine leichte Unruhe breit, spätestens beim Testen der Zeitmessanlage kamen bei dem einen oder der anderen ausreichend Befrühstückten böse Vorahnungen auf. „Ah Rainer, du hast die schnellen Schuhe an, das ist gut…“, Rainers Blick zumindest fand es eher so semi…
Aber es mussten dann doch nur die Hunde renn… Nein, das stimmt so auch nicht. Frauchen und / oder Herrchen mussten vom Start hinter das Ziel, dort ihren Hund locken, dann ihren falsch abgebogenen Vierbeiner wieder einfangen, zurück an den Start bringen und wieder ins Ziel…. Nicht alle, aber doch ein paar, auch die Gastgeber blieben davon auch nicht verschont… Es gab eine klare Siegerin, die Paula hat die 5sek auf die ca. 50m deutlich unterboten, bekam aber dennoch weder Urkunde noch Pokal. Aber Leckerli, Leckerli bekam sie, wieder jeder der Teilnehmer – und ein tolles Bild von seinem rennenden / fliegenden Hund von unserer Iris, die sich – durchaus der Knallköpfigkeit und des Ideenreichtums eines Boxers bewusst – mutig im Ziel niedergelegt hat und fleißig fotografierte.
Während schon wieder die ersten Kuchen eintrafen, gab unsere Nadine auf dem Rally-O Platz eine kleine Einführung in diese Sportart. Die ersten Versuche, dem Hund nahezubringen, was auf den einzelnen Schildern steht, glückten vielmals auf Anhieb, so dass wir hier vielleicht den einen oder anderen von diesem Teamwork mit dem Hund begeistern konnten. Kuchenmampfend wurde anschließend die Solotrainingseinheit von Trixi und ihrer Bailey bestaunt, sowohl die Unterordnung als auch die Performance an den Geräten entlockte den Zuschauenden das eine oder andere anerkennende Raunen. Dann waren auch schon die Boxermenschen mit ihren Hunden wieder gefordert. Auch hier hat sich schnell das eine oder andere Talent gezeigt, sowohl bei Hund als auch beim Menschen. Nach derlei breit gefächerten Aktivitäten wurden wir wieder köstlichst begrillt, bei und nach dem Essen haben wir uns viel über die Erfahrungen und Erlebnisse mit unseren Knallköpfen ausgetauscht und festgestellt – Boxermensch und Boxerhund – alle bekloppt.
Nach dem Essen war irgendwie Weihnachten, die Geschenke an die Gastgeber und den gastgebenden Verein wurden überreicht. Das Vereinsheim ziert nun eine neue Uhr, die uns in Fridingen an die tollen Tage mit tollen Menschen und Hunden erinnern werden. Und nicht zuletzt wird auch das dicke Kuvert mit Spenden den Teilnehmer aber auch Nichtteilnehmer aus der Boxergruppe in Erinnerung bleiben. Im Namen des Vereins nochmals: Danke, danke, danke!
Einige haben sich an diesem Abend schon verabschiedet, manch einer hatte doch einen weiten Weg vor sich und der Montag kommt auch immer schneller als man denkt und hofft.
Aber die Aussicht auf ein Wiedersehen – spätestens beim nächsten Boxertreffen –
Gegen viel später fand sich dann auch wieder ein Tagesausflügler ein, fast zeitgleich mit seiner am heutigen Tag nachgereisten Frau und ihrem Sproß, auch die drei haben wir letztendlich noch satt bekommen.
Sonntag
Ist wirklich schon Abreisetag? Wo ist denn die Zeit hin?
Egal, erst mal ganz wichtig: Frühstück.
Schwäbische Spezialitäten sind teils eigen, aber ein wenig möchte man seinen Gästen, die aus ganz Deutschland angereist waren, doch die eine oder andere Spezialität näherbringen. Was läge dann näher als das „Herrgottsbscheißerle“, besser bekannt unter dem Namen Maultasche. Ja, wie das Weißwurstfrühstück in Bayern kann der Schwabe durchaus Maultaschen mit Kartoffelsalat frühstücken und dies dann auch so anbieten. Alternativ für die, die nicht so experimentierfreudig sind bzw. Maultaschen kennen und nicht mögen, wurden auch noch Saitenwürschtle angeboten. Auf die Frage „Wurscht oder Maultaschen“ kam vielfach die Antwort „wieso oder?!?“ – und der Gastgeber musste einsehen, dass Maultaschen, Würschtle und Kartoffelsalat durchaus solide Grundlage für den Tag darstellen.
Nach dem Frühstück ist dann, bis auf ein kleines Völkchen aus Thüringen, der Rest der Gäste nach und nach abgereist, die Thüringer haben sich dann noch am Montag still und heimlich auf die Heimreise begeben. Es war ein schönes Treffen, es hat viel Spaß gemacht und der HSV Fridingen würde sich freuen, wenn sich die Boxerverrückten einmal wieder für ein Treffen ausrichten dürfte. Vielen Dank nochmal an alle fleißigen Helfer und Essenspendern!